Und hier mal wieder was “technisches”:
Gerade in den vergangenen Tagen war es doch für europäische Verhältnisse sehr kalt. Temperaturen von -12°C und weniger waren deutschlandweit keine Seltenheit. Doch was genau bedeutet der Winter oder speziell Kälte für Fotografen?
Zunächst einmal kommt mit der Kälte, eine für den Winter typische, klare Luft. Man geht spazieren und hat das Gefühl, dass die Luft viel sauberer ist. Und das ist gar nicht so falsch, denn kalte Luft ist nass und nimmt somit Schwebstoffe auf. Staub und andere winzige Partikel werden durch Tröpfchen gebunden und fallen Richtung Boden. Was daraus resultiert ist sozusagen der perfekte Durchblick, gerade für uns Fotografen.
Durch diese klare Luft und die Verschiebung von Sonnenauf- und Untergang wird die blaue Stunde, zumindest von mir teilweise viel bewusster wahrgenommen. In dieser Zeit entstehen viele tolle Aufnahmen mit wunderbaren Farben. Wer mehr zum Thema “blaue Stunde” wissen möchte, sucht einfach mal bei einer Suchmaschine seines Vertrauens danach. Ein sehr interessantes Thema.
Nun zurück zum Thema: Was bedeutet Kälte für Fotografen? Wie oben schon beschrieben ist kalte Luft nass. Wie wir alle wissen vertragen sich Wasser und Elektronik nicht so sehr, wobei man sich jetzt natürlich fragen kann, was das soll. Man will seine Kamera schließlich nicht ins Wasser schmeissen, man möchte nur im Kalten Fotos machen. Das Problem was daraus entsteht, nennt sich Kondensation. So ziemlich jeder kennt dieses Phänomen, wenn man früher an die kalte Fensterscheibe gehaucht hat. Die feuchte Atemluft kondensiert an der kalten Scheibe und viele winzige Tröpfchen setzen sich ab. Genau dieser Effekt tritt ebenfalls auf wenn man eine abgekühlte Kamera von draußen ins Warme bringt. Feuchtigkeit setzt sich am Gehäuse ab. Da das Innere voller Elektronik steckt, ist nun ein wenig Vorsicht geboten. Aber was tun? Man kann sie ja schlecht draußen liegen lassen.
Ein Tipp ist die Kamera noch draußen in eine Plastiktüte einzupacken und somit die Kondensationsgrenze auf die Plastiktüte zu “verschieben”. Die normale Fototasche geht natürlich auch, nur ist deren Hülle ein wenig dicker. Die Temperaturanpassung dauert deswegen möglicherweise länger. Hat das Innere, also die Kamera inklusive Objektiv dann nahezu Raumtemperatur erreicht, kann sie wieder aus dem Rucksack oder der Tüte genommen werden. Ich habe zusätzlich das ganze Jahr über kleine Silikagel Päkchen in meiner Fototasche. Diese sind häufig bei Elektronikartikeln mit in der Verpackung zu finden um mögliche Feuchtigkeit aufzunehmen. Verfärben sie sich, sind sie “voll” und können entsorgt oder getrocknet werden. Unter Beachtung dieser Punkte, sollte dem Fotografieren im Winter nichts mehr im Wege stehen.